Auch aus der Zeit vor der Gründung des Schiclubs in Göstling liegen bereits Unterlagen über Schirennen vor. Diese Rennen sind aber von Förstern u.dgl. ausgerichtet worden. Besonders bemerkenswert sind die Aufzeichnungen über die damaligen Aufstiegshilfen und die vergebenen Preise. Der erste dokumentierte Skiwettlauf am Hochkar hatte schon am 7.Jänner 1922 stattgefunden. Dieser führte vom heutigen Geischlägerhaus bis nach Lassing zum Plachlfeld.
1932 war die Gründerzeit des WSV (Wintersportverein) Göstling. Lehrer Karl Miksche war der erste Obmann des WSV und versuchte für die damaligen Verhältnisse geeignete Strukturen zu schaffen. Es waren im WSV aber alle Wintersportarten wie z.B. Skisprung, Rodeln, Eisstock, Langlauf, Alpinski, usw. vertreten. Aufstiegshilfen wie Skilifte oder Loipengeräte zum Spuren von LL-Loipen gab es ja damals noch nicht, nur was auch damals schon vorhanden war, waren die Berge rund um Göstling. Und es gab so manche verwegene Hobbysportler, die versuchten, die vorhandenen Hänge auf den Bergen mit großteils eigens gefertigten Skiern zu befahren. So können wir aus manchen Unterlagen ersehen, dass es auch zu dieser Zeit bereits manche Wettbewerbe ausgetragen wurden.
Zum Beginn des 2.Weltkriegs wurde die Arbeit im WSV verständlicherweise eingestellt bzw. wurde der Verein ruhend gestellt. 1947 kam es zur Neugründung des WSV durch Helmut Hagenmüller. Es war dies wohl die schwierigste Zeit, einen Verein zu gründen und zu führen, da ja außer der Begeisterung mancher Einwohner für den Sport, kaum Reserven in finanzieller oder materieller Form für die Freizeitausübung vorhanden waren. Der Verein hat sich um die Förderung des Wintersports im Schilauf, Rodeln und Eisschießen und das Abhalten von Wintersportveranstaltungen zum Ziele gesetzt. Helmut Hagenmüller war der erste Obmann dieses Vereins. Er wurde in späteren Unterlagen von Franz Seitzberger als sehr agiler Funktionär bezeichnet und hat sich während seiner 6-jährigen Funktionärstätigkeit in diesem Verein große Verdienste erworben. Der WSV Göstling hat 1953 dann Helmut Hagenmüller für immer verloren. Nach seinem Tod hat Lehrer Georg Perschl die Obmannstelle übernommen, die er 1957 zurücklegte.
Zum Nachfolger wurde dann August Kiener gewählt, der seinerseits die Obmannstelle 1959 bei einer Neuwahl wieder an Franz Seitzberger abtreten musste. Bei der Neuwahl im Dezember 1959 wurden folgende Personen in den Vorstand gewählt: Obmann Franz Seitzberger, Stellvertreter Walter Längauer, Schriftführer Ewald Hofer, Kassier August Kiener, Sportwart Hubert Hager.
1956 bauten schließlich Obmann Franz Seitzberger und Hubert Mandl den WSV Göstling größer auf.
1960 errichteten unter Obmann Seitzberger Hubert Mandl mit Franz und Walter Längauer im Steinbachschlag den ersten Skilift in Göstling. Von diesem Zeitpunkt begann der Wintertourismus in Göstling. Der Schiclub hatte damals bereits 240 Mitglieder!
Schwerpunkte des Vereins: Alpiner Skilauf und Rodelsport
1965 wurde die Hochkarstrasse für den allgemeinen Verkehr frei gegeben und am Hochkar selbst die ersten beiden Lifte in Betrieb genommen.
Bei den Neuwahlen 1967 wurde wieder Franz Seitzberger als Obmann bestätigt, als Sektionsleiter für Schilauf wurden Walter Längauer und Horst Thaler gewählt.
Bei der Hauptversammlung am 15.11.1969 trat Präsident Franz Seitzberger unwiderruflich zurück und es kam zu Neuwahlen.
1970 kam es zum Zusammenschluss aller Sportvereine zum SV Göstling (Sportverein Göstling) Es war in der Zeit des Hallenbadbaues, als die Meinung aufkam, dass die Förderungen des Landes besser wären, wenn sich die Sportvereine alle unter einem Dach befinden. Der Wintersportverein wurde in den SV Göstling eingegliedert. Neuer Obmann wurde Wilhelm Schörgmayer, Sektionsleiter Alpin Kurt Waldherr.
Die Obmänner des SV Göstling waren:
- von 1970 bis 1980 Wilhelm Schörgmayer,
- ab 1981 Wolfgang Geischläger.
Für jede Sportart wurde im SV Göstling je eine eigne eigenständige Sektion gegründet. Die Sektionsleiter für den Skisport waren:
1970 Kurt Waldherr
1971 bis 1975 Hermann Hayder
1975 bis 1977 Dir. Kurt Servus
1978 bis 1979 Karl Fahrnberger
1981 bis 1983 Hermann Hayder
Versuchten noch 1971 und 1972 zahlreiche Göstlinger durch den Besuch der damals neu gegründeten Schihauptschule in Lilienfeld den erfolgreichen Weg nach oben zu finden (Deufl Elfi, Mandl Herbert, Auer Fritz, Buder Manfred, Gusel Traudi, Thaler Erich, Fahrnberger Robert), so wurden bald die Vorteile Göstlings mit den schneesicheren Schigebieten Hochkar, Steinbach und Schmiedlehen entdeckt, welche ein perfektes Training auch ohne weite Anreisen zu Schigebieten ermöglichten.
Ab 1973 kam es dank sehr engagierter Lehrer in der Hauptschule zu einem vermehrten Trainingsangebot für die Nachwuchsläufer.
1975 kam Kurt Servus ins Göstlinger Land und übernahm neben der Direktion der Hauptschule auch die Sektionsleitung des Skisports bis 1977.
1976 wurde von Direktor Kurt Servus und einigen sehr engagierten Lehrern die Sporthauptschule Göstling gegründet.
Neben Direktor Kurt Servus waren die Lehrer Johann Schagerl, Werner Putz und Elisabeth Esche (später Schnessl), sowie Josef Schornsteiner im Langlaufbereich federführend bei der Gründung mitverantwortlich. Dieser Gründungsschritt war wohl eine wichtige Säule für den heutigen so erfolgreichen Schiclub. Es wurden nun enge Kooperationen zwischen dem Schiclub und der Sporthauptschule geknüpft und bestehende Synergien genutzt, die Stundenpläne an die Trainingserfordernisse angepasst, die talentierten Schüler teilweise von Spezialtrainern des Schiclubs übernommen. Das „Auswandern“ in die SHS Lilienfeld war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr zwingend notwendig, um den Weg nach oben beschreiten zu können.
Ab 1980 war auch der Langlaufsport ein Thema in der Alpin-Sektion in Göstling, ein erstes Langlauf-Rennen wird in Lassing durchgeführt. Über den Langlaufbereich erfahren wir später mehr.
Am 14.10.1983 kam es zur Gründung des SC Göstling. Die verantwortlichen Sportfunktionäre beschlossen den Austritt der Sektion Ski aus dem SV Göstling und es wurde dafür ein eigener selbständiger Verein, der „Schiclub Göstling“ neu gegründet, dessen erster Obmann Rudolf Buder bis 14.6.1996 war und bis heute eine wichtige Stütze im Schiclub ist. Stellvertreter war Karl Aichmayer, Kassier Elisabeth Strobl, Schriftführer Walter Ruspekhofer, KR Referentin Sieglinde Hayder. Der Mitgliederstand betrug 1983 gesamt 315 Personen.
Ab 1996 bis 1.5.2005 war Alfred Jagersberger Obmann des Schiclubs Göstling. Nachdem die verfügbare Zeit für ihn jedoch als Schischulbesitzer und Gasthausbetreiber sehr begrenzt war, durfte ihn Robert Fahrnberger als Sportreferent des Schiclubs in der Geschäftsführung unterstützen.
Bald kam es auch in der Göstlinger Volksschule zu einer beispiellosen Anpassung an die Erfordernisse in Richtung Sport. Nach der Sporthauptschule erfüllte nun auch Volksschuldirektor Eduard Limberger die Wünsche des Schiclubs nach zusätzlichen Trainingseinheiten für die Volksschulkinder. Er machte es durch großes Engagement und Adaptierungen des Lehrplans möglich, von nun an auch wochentags Trainingseinheiten absolvieren zu können. Der Schiclub stellte für die talentierten Volks- und die Hauptschüler eigene Trainer für das alpine und nordische Training zur Verfügung.
So wurde nun in Göstling auf Basis der Kooperation des Schiclubs mit der Volks- und Sporthauptschule ab dem Eintritt in die Volksschule bis zum Abschluss der Hauptschule, eine durchgehende Trainingsausbildung für die Sportler möglich. Der Schiclub Göstling entwickelte sich bis heute zu einer wahren Talenteschmiede für den alpinen und nordischen Skisport. Dies führte nun so weit, dass derzeit bereits jährlich über 80 Schüler die Sporthauptschule in Göstling, teilweise auch aus den umliegenden Orten, besuchen, um die Vorteile der Kooperation des Schiclubs mit der Volks- und Hauptschule zu nutzen.
Am 21.2.1998 gab es durch Thomas Sykora die erste Olympia-Medaille für den Schiclub Göstling-Hochkar. Thomas Sykora erreichte beim Olympia-Slalom in Nagano in Japan die Bronzemedaille. Olympiasieger wurde Hans Petter Buraas vor Ole Kristian Furuseth, bei de aus Norwegen.
2002 - Erster Oldtimer Bergpreis: Am 1. und 2. Juni 2002 wurde auf das Hochkar die erste Oldtimer-Veranstaltung „Bergpreis Göstling-Hochkar“ durchgeführt. Die Zeitnehmung hat der Schiclub Göstling vorgenommen. Die schließlich gelungene Veranstaltung mit einem großen Starterfeld konnte aber einige Partner der damaligen Veranstaltergemeinschaft für eine Weiterführung der Veranstaltungsreihe nicht überzeugen. Man suchte neue Partner und fand diesen im Schiclub Göstling der ab 2003 gemeinsam mit dem Trial- und Veteranenclub diese Veranstaltung jährlich bis 2015 unter der Leitung von Robert Fahrnberger durchführt. Der Erlös wird ja für die Nachwuchsförderung im Schiclub dringend benötigt.
Im Jahre 2003 wurde der Schiclub in „Schiclub Göstling-Hochkar“ umgetauft. Um den gegebenen Umständen Rechnung zu tragen und auch den touristischen Zweig des Ortes und dem allgemeinen Streben nach „Markenware“ besser zu unterstützen, wurde der Vorschlag, unser TOP-Skigebiet, das Hochkar, in die Vereinsbezeichnung aufzunehmen, einstimmig im Vorstand befürwortet und daher auch dann vereinsbehördlich genehmigt.
Am 18.12.2003 wurde auch erstmals eine eigene Internetseite für den Schiclub gestaltet und online gestellt (www.goestling-hochkar.at). Diese wurde von Hubert Lindner administriert.
Am 16.1.2004 wurde erstmals ein Skidoo angekauft, welcher für die Trainingsarbeit aber auch für die zahlreichen Rennveranstaltungen unverzichtbar wurde.
Am 1.5.2005 wurde Robert Fahrnberger zum Obmann des Schiclubs gewählt. Er versucht seither gemeinsam mit seinem Team die wichtigsten materiellen und finanziellen Grundlagen für den boomenden Nachwuchs im Alpinski- und Langlaufberech in Göstling zu schaffen und auch die für einen Spitzensport erforderlichen Trainingsmöglichkeiten anzubieten.
Die Saison 2006/2007 war dann witterungsbedingt für die Schiclubfunktionäre und Helfer eine besondere Herausforderung, waren doch in anderen Schigebieten wegen akuten Schneemangels kaum Rennen möglich. So wurden in diesem Winter nicht weniger als 49 Schirennveranstaltungen vom Schiclub ausgetragen, darunter das FIS-Weltcupfinale der Masters. Bei dieser Veranstaltung Mitte April konnte die Schiclubcrew mit immensem personellem Einsatz und fast 4 Tonnen Straßensalz trotz fast sommerlicher Temperaturen idealste Pistenbedingungen für die 330 Starter zaubern.
Eine Einkleidungsaktion für Sportler und Funktionäre wurde durchgeführt, an die 70 Personen wurden zum Teil neu ausgestattet.
Im Rahmen der Oldtimerveranstaltung fand am 23.6.2007 eine Feier zum 75-jährigen Bestand des Schiclubs im Festzelt bei der Mautstelle der Hochkarstrasse statt. Auch zahlreiche ehemaligen Funktionäre und Sportler waren zum Jubiläumsfest gekommen. Anlässlich dieses Jubiläums wurde von Robert Fahrnberger auch eine Festschrift erstellt, welche nun erstmals die wichtigsten Daten der Entwicklung des Schiclubs gesammelt hat zum Inhalt hatte.
Im Dezember 2009 wurde erstmals auch seitens des Schiclubs ein Skikurs für Kindergartenkinder in Zusammenarbeit mit der Schischule angeboten, um die Kinder frühzeitig zu Bewegung in freier Natur zu aktivieren und auch den weiteren Skinachwuchs zu fördern. Eine Einkleidungsaktion für LL-Sportler und Funktionäre wurde durchgeführt.
Im Jänner 2010 wurde der schon veraltete und stark beanspruchte Skidoo erneuert.
Bei der Generalversammlung des Schiclubs am 20.11.2010 konnte Obmann Robert Fahrnberger das Überschreiten der 500er Marke bei der Mitgliederzahl im Schiclub verkünden. Eine Einkleidungsaktion für Alpin-Sportler und Funktionäre wurde durchgeführt, an die 140 Personen wurden zum Teil neu ausgestattet.
Am 1.1.2011 wurde die bisherige Internetseite erneuert und durch Martin Jagersberger neu gestaltet (neue Webadresse: www.sc-goestling-hochkar.at)
März 2014 : Der bisherige absolute Höhepunkt am Veranstaltungssektor in der Geschichte des Schiclubs war die FIS-Masters-Skiweltmeisterschaft vom 24. bis 29.3.2014, bei der über 600 Teilnehmer aus 23 Nationen eine Woche lang in Göstling um die WM-Medaillen kämpften. An die 200 freiwillige Mitarbeiter waren dabei täglich im Einsatz und machten die Masters WM-2014 zu einer unvergleichlichen Erfolgsgeschichte. Dabei wurden die Begleitveranstaltungen in der von der Fa. Showexpress aus Purgstall zur WM-Arena umgebauten Huber-Tazreiter-Halle sehr erfolgreich und imposant durchgeführt, sodass schlussendlich dem Schiclub Göstling von allen Seiten zur hervorragenden Durchführung gratuliert wurde. Als tolle Partner der Wirtschaft standen als Hauptsponsoren die Firmen ZKW, Moser-Wurst, Raiffeisen-NÖ-Wien, SPAR, Autohaus Bruckner und die Fa. Show-Express dem Schiclub unterstützend zur Seite.
im November 2014 konnte Obmann Robert Fahrnberger bei der Generalversammlung des Schiclubs am 14.11.2014 bereits das Überschreiten der 600er Marke bei der Mitgliederzahl im Schiclub verkünden.
Im November 2016 wurden 3 Lagercontainer für die Unterbringung der Skidoos und das umfangrieche Trainings- und Rennmaterial angeschafft und am Hochkar stationiert.
Bereits im Jahr 2019 stieg die Mitgliederzahl auf über 700 Mitglieder aus insgesamt 50 verschiedenen Orten aus 4 Nationen.
Im Jahr 2019 wurde auch SAR-Anlagentechnik neuer Partner des Göstlinger Schiclubs. Neben dem schon jahrzehntelangen Schiclub-Partner „Raiffeisen“, wird künftig auch das Elektrounternehmen SAR-Anlagentechnik aus Mauer bei Amstetten ein großartiger Partner des Schiclubs Göstling sein und als Vereinspartner unterstützend zur Seite stehen.
GF Ing. Arno Reisinger mit seinem Team will insbesonders auch die Nachwuchsarbeit des Göstlinger Schiclubs im Alpinbereich unterstützen.
Für März 2020 war die Austragung der 2. Auflage der FIS-Masters-WM vorgesehen. Diese musste jedoch wie viele andere Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie kurzfristig vor der Austragung abgesagt werden. Die umfangreichen Vorbereitungen und Anschaffungen waren umsonst, außer Spesen nicht gewesen.